Die Vererbungslehre -
wichtiger Bestandteil der Tierzucht |
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Trauriger Weise glauben viele
"Züchter" und auch Halter von Nagetieren, dass das reine Runterbeten
können, welcher Farb- oder Zeichnungscode zu welcher Farbvariante gehört,
bereits Zeugnis von Wissen hinsichtlich der Genetik ist. Wer dann auch
noch ohne Zuhilfenahme eines Genspekulators bestimmen kann, welche
Farbvarianten oder Zeichnungen innerhalb einer Verpaarung fallen können,
gilt dann gar schnell als super Experte. Dabei geht es hier um kaum mehr
als pures auswendig Lernen, ein bisschen Mendel und etwas Rechenkunst. |
Doch selbst der Part des
Züchtens, der sich der Fellfarbe und Fellzeichnung widmet, ist erheblich
umfassender als nur mit Farb- und Zeichnungsformeln, die zudem noch arg
verkürzt dargestellt werden, zu hantieren. Möchte man nicht nur an der
Oberfläche kratzen, sollte man ebenfalls darüber informiert sein, mit
welchen Genen man es tatsächlich zu tun hat, wie sie wirklich heißen, wo
sie lokalisiert sind, was sie - evtl. auch neben der Beeinflussung der
Fellfarbe - bewirken, ob es Kopplungen mit anderen Genen gibt etc., etc.,
etc. |
Auch die Tatsache, dass der
Farb- sowie Zeichnungscode nur die zwingend notwendigen Gene angibt, die
zunächst zur Ausprägung einer Farbe oder Zeichnung nötig sind, ist ein
wichtiger Faktor. Die eigentliche Qualität der Färbung und Zeichnung ist
letztlich von vielen weiteren modifizierenden Genen abhängig, die jedoch
in keinem dieser Codes genannt werden. |
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Des Weiteren ist ein Tier
mehr als die Summe seiner Farb- oder Zeichnungsgene und ein
verantwortungsbewusster und erfolgreicher Züchter wird seine Zucht niemals
auf die reine Farb- und Zeichnungszucht reduzieren wollen. Schließlich
unterliegen alle Merkmale eines Lebewesens der Vererbung - von der
Kopfform über die Körpergröße bis hin zum Wesen. Nicht zu vergessen, dass
auch viele Krankheiten und Verhaltensstörungen erblich bedingt sind. |